Unser Trailläufer Tobi Strahl hat den Laufrucksack "Enduro 12" von Dynafit auf Herz und Nieren getestet. Wie sich der Rucksack im Praxiseinsatz schlägt, lest ihr im folgenden Artikel.
Bei meinen letzten Trainingsläufen im und um den vorderen Bayerischen Wald und um den Arber konnte ich den Dynafit Enduro 12 testen. Auf der Website wird er mit folgendem Spruch beschrieben: "Enduro 12 Rucksack. Leichter athletisch geschnittener 12 Liter Ultra Running Rucksack mit zahlreichen Taschen."
Natürlich gäbe es für Trail- und Ultraläufe auch andere, kleinere Laufrucksäcke, da ich aber gern autark unterwegs bin und meist min. 2 Liter Wasser und Energieriegel dabeihabe, habe ich mich für diesen Rucksack entschieden und hab mich ehrlich gesagt "verliebt". Der Enduro liegt - dank der Schnürung - super am Körper. Dabei ist es egal, ob sich wenig oder viel im Rucksack befindet. Bei einem kleineren Lauf z.B. hatte ich nur meine Laufbrille und die Windjacke im Rucksack und es gab kein Scheuern oder "Hüpfen" eines lockeren Rucksacks. Beim 25 km Lauf um den Arber war er hingegen schon voll bepackt mit 2,5 Liter Wasser, Energieriegel, Jacke und Stirnlampe, und auch hier saß der Rucksack perfekt.
Ein praktisches Feature, wie ich finde, sind die Halterungen für die Soft-Flaks vorne. Diese sind sehr stabil und gut erreichbar.
Wer - wie ich - viel mit dem Smartphone navigiert und damit Fotos macht, wird von der Tasche am linken Tragegurt auf der Vorderseite begeistert sein. Testet aber, ob euer Smartphone auch hineinpasst. Ich muss meines immer aus der Schutzhülle nehmen, damit ich bei Bedarf schnell darankomme. Sollte euer Smartphone etwas kleiner sein, kann es sein, dass es dann beim Laufen mit der Tasche "hüpft". Wenn ihr es aber evtl. mit einem Buff oder Stirnband in die Tasche packt, könnte es das evtl. mindern.
Die beiden Flaschenhalterungen auf der Rückseite sind gut gemeint. Ich verwendete sie aber ab dem zweiten Lauf nicht mehr. Sind die Trinkflaschen (wie in meinem Fall) zu groß, scheuert ihr mit dem Ellbogen während des Laufens daran, was bei längeren Läufen dann wohl etwas unangenehm werden könnte. Mit Soft-Flasks oder kleineren Flaschen wird das "Problemchen" wohl nicht auftreten. Da man aber locker zwei Soft-Flasks vorne montieren kann und im Hauptfach auch noch ohne Probleme eine 1,5 Liter Trinkblase unterkriegt, benötigt man den Stauraum für die Flaschen kaum, außer man nutzt ihn auch zum Wandern. Dann jedoch stört das Scheuern wohl kaum.
Im Hauptfach hat, wie erwähnt, eine 1,5 Liter Trinkblase problemlos Platz. Ich konnte dazu noch meine Laufbrille in der Schutzdose, sowie meine "Hirnbirn" und die Windjacke darin verstauen. Im Hauptfach befindet sich dann auch noch eine extra Tasche, die wasserdicht ist, so dass man bei jedem Wetter hier seine "Kohle" und evtl. das Smartphone deponieren kann und somit vor Nässe schützt.
Neben dem Hauptfach befindet sich ein weiteres Fach, in dem man Kleinigkeiten wie z.B. ein Stirnband, eine Mütze oder Ähnliches unterkriegt.
Auf der linken Seite (vor der Flaschenhalterung) findet man eine weitere kleine Tasche mit Reißverschluss, in der ich meist meine Energieriegel verstaue, da ich hier während des Laufens locker darankomme und nicht umständlich den Laufrucksack ausziehen muss.
Auf der rechten Seite befindet sich ein Köcher, in dem man seine Stöcke verstauen kann. Ich benutzte bei meinem Testlauf Wanderstöcke von Leki (siehe Foto) und wie ihr seht, kann man die super darin verstauen. Braucht man die Falt- oder Wanderstöcke gar nicht oder für längere Zeit nicht, kann man sie auch locker auf der Rückseite verstauen. Auch hier ist die Befestigung super und hält die Stöcke auch beim Laufen.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit für den Köcher ist mir bei einem größeren Trainingslauf positiv aufgefallen: Wenn man eine kleine Tüte in den Köcher steckt, hat man immer seinen Müllbeutel dabei und schützt dabei die Natur ohne großen Aufwand. Vielleicht kann man damit auch etwas für die Umwelt tun und den Müll anderer aus den Bergen oder beim Laufen mit ins Tal nehmen und dort entsorgen. Die Natur um euch wird es euch danken! Ich jedenfalls fand es super während des Laufens die Verpackung der Riegel einfach in den Köcher zu stecken. Meist hat man keine Hosentasche an der Laufhose und man sucht immer verzweifelt einen Platz für den Müll.
Fazit:
Die Schnürung vorne ist anfangs etwas ungewohnt (war zumindest bei mir so) ist aber meines Erachtens genial. Die Flaschenhalterungen auf den Seiten sind beim Laufen für größere Flaschen nicht zu empfehlen. Bei Wanderungen halten sie aber jedenfalls eine 0,7 Liter Trinkflasche fest. Den Köcher für die Stöcke kann man, falls man ihn nicht benötigt, gut zusammenfalten. Man kann ihn aber auch als Müllbehälter zweckentfremden, was für ein gutes Gewissen und eine saubere Umwelt sorgt.
Wer gerne längere Strecken läuft und seine ganzen Utensilien wie Windjacke, Erste-Hilfe-Set, Windjacke, Trinken und Proviant komfortabel verstauen möchte, ist mit dem Enduro 12 bestens beraten. Zwei Soft-Flasks dazu gekauft und eine Trinkblase rein und schon kann es losgehen.
Zudem kann man ihn gut zum Wandern mit wenig Ausrüstung (Tagestouren) empfehlen. Auch Klettersteige mit kurzem An- und Abstieg kann man mit dem Enduro 12 bestimmt gut meistern, weil man neben etwas Proviant und Getränk, auch Wind- und Regenjacke, oder Klettersteighandschuhe unterkriegen könnte. Den Helm und den Gurt könnte man an den zahlreichen Schlaufen befestigen, was ich aber noch ausprobieren muss.
Kommentar schreiben